Ehrenamt statt Touri-Programm

Ehrenamt statt Touri-Programm

Fernsehturm, Brandenburger Tor, Siegessäule - die typischen Touristenattraktionen Berlins faszinieren Reisende weltweit nach wie vor, wenn sie der Hauptstadt einen Besuch abstatten. Doch längst nicht mehr alle wollen das typische Touri-Programm durchziehen, sondern auch andere Ecken und vor allem auch Bewohner der Stadt kennenlernen. Diesen Bedarf haben auch die beiden Gründerinnen des Start-ups "vostel" wahrgenommen als sie selbst in der Ferne unterwegs waren, um andere Kulturen und Menschen kennenzulernen.

Und so entschieden Hanna Lutz und Stephanie Frost, die ursprünglich geplant hatten ein nachhaltiges Hostel zu eröffnen, ein Projekt zu starten, das Touristen ermöglicht, sich ehrenamtlich für die Obdachlosenhilfe, Flüchtlinge oder einen sauberen Kiez nützlich zu machen. Vostel setzt sich daher aus "Volunteering" und "Hostel" zusammen und traf sofort den Nerv der Zeit. Der Gedanke "gib Berlin während deines Besuchs doch auch etwas zurück" wurde von vielen Touristen abgenickt und die Ehrenamts-Tätigkeiten gern in Anspruch genommen.

Inzwischen geht das vostel-Projekt aber weit über die Touristenansprache hinaus, denn derzeit bestehen die freiwilligen Engagierten vor allem aus Neu- und Kurzzeit-Berlinern: Studenten oder Praktikanten, die in der neuen Umgebung Anschluss finden, Leute kennenlernen und dabei etwas Sinnvolles machen wollen.

"Wir möchten es jedem – unabhängig von Zeitbudget, Vor- und Sprachkenntnissen – ermöglichen, sich einfach und wirkungsvoll in sozialen, ökologischen und kulturellen Projekten in und um Berlin zu engagieren", ist daher auch auf der Website von "Vostel" zu lesen. Die Plattform sieht sich als Vermittler zwischen Organisationen, die dringend helfende Hände oder auch neue Impulse suchen und engagierten Menschen, die sich vielleicht nicht ständig und immer, aber zumindest spontan und dann, wenn sie es möchten und es ihre Zeit zulässt, einbringen möchten. Denn im besten Fall verringert solch ein Angebot, das schnell, jederzeit und völlig unbürokratisch abläuft, eventuell vorhandene Barrieren und führt zu noch mehr Engagement überall dort, wo es gebraucht wird.

Seit seinem Start im September 2014 hat vostel.de mehr als 400 Volunteers aus über 70 Ländern in lokale NGOs und in eigene Projekte vermitteln können.

Bild: Vostel

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