Junge Weltverbesserer 2014

Junge Weltverbesserer 2014

2014 neigt sich dem Ende entgegen. Ein Jahr, das wohl im Fundraising-Bereich vor allem als das Jahr der „Ice Bucket Challenge“ eingehen wird. Eine erfolgreich viral verbreitete Spendenaktion, die der Forschung der unheilbaren Nervenkrankheit ALS mehr als 90 Millionen Dollar an Spenden einbrachte. Und dann gab es daneben noch die jungen Helden, die sich mit klugen Ideen und durchdachtem Aktivismus für den Umweltschutz stark gemacht haben. Konkret geht es um den niederländischen, 19-jährigen Student Boyan Slat, der auszog, um die Ozeane der Erde von sämtlichem Plastikmüll zu befreien und um den 18-jährigen Niederbayer Fabian Lehner, der sich mit der Deutschen Post AG anlegte, um die Plastikfolien-Ummantelung von Werbezeitschriften abzuschaffen. Zwei Beispiele, die am Ende auch eindrucksvoll die zunehmende Wichtigkeit viraler Verbreitungen für den guten Zweck dokumentieren.

 

Boyan Slats Vision von der Rettung der Weltmeere

Laut Hochrechnungen befinden sich rund 90 Millionen Tonnen Plastik in den großen Gewässern unserer Erde. Durch die zirkulierenden Strömungen der Meere kommt es in einigen Gegenden zu einer derartigen Verdichtung der Plastikansammlung, dass sogar mehr Plastik im Wasser schwimmt als Plankton. Ein Umstand, der dem Niederländer Boyan Slat bei einem Tauchgang vor drei Jahren selbst bitter aufstieß, da ihm bei seiner Erkundung mehr Plastiktüten als Fische entgegentrieben. Slat beschäftigte sich daraufhin eingehender mit der Meeresverschmutzung und gründete schließlich „The Ocean Cleanup“, ein Unternehmen, das sich ausschließlich mit der Säuberung der Meere beschäftigen soll.

Zudem entwickelte der kreative Kopf ein Konzept, mit dem er mit Hilfe von schwimmenden Barrieren, fest installierten Türmen und der Meeresströmung die Ozeane vom Plastik befreien will. Dieses soll dann gesammelt und zum Recycling an Land befördert werden. Für dieses Projekt benötigt Boyan natürlich Geld. Viel Geld. Daher installierte der inzwischen 20-jährige auf seiner Homepage ein Crowdfunding Plugin, das inzwischen über 2 Millionen Dollar eingebracht und somit den Anschub für die bald geplante Pilotphase des Projekts gesichert hat.

 

Fabian Lehnerts Kampf gegen die Plastikverpackung der Deutschen Post AG

Allwöchentlich verteilt die Post am Wochenende die Werbezeitschrift „Einkauf aktuell“. Samstags liegt sie bundesweit in den Briefkästen von etwa 20 Millionen Haushalten. Bei der Entsorgung steht der Konsument dann vor einem Problem, denn will man die Werbepost ungeöffnet in die Altpapiertonne befördern, stört die Plastikfolie, von der sie umgeben ist. Genau dagegen setzte sich in diesem Jahr nun der 18 Jahre alte Fabian Lehnert aus Simbach am Inn zur Wehr - und legte sich dabei sogar mit der Deutschen Post AG an, die die Zeitschrift versendet. Lehnert startete eine Online-Petition, die recht schnell über 70.000 Unterstützer nach sich zog. Eine Beteiligung, die den jungen Umweltschützer selbst überraschte und auch zeigt, dass der Niederbayer mit seiner Kritik wohl einen Nerv in der deutschen Bevölkerung getroffen hat.

Gut drei Monate und mehr als doppelt so viele Unterschriften später trafen sich Lehnert und die Deutsche Post AG dann Anfang November in München auf Augenhöhe. Ein weiteres Gespräch soll Ende Januar 2015 stattfinden. Die Post versprach indes, Alternativen zur Plastikumhüllung zu prüfen.

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1 Kommentare
  1. Kurt Ecker
    18. Dezember 2014 at 11:44
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    Wie wäre es mit Umschlägen aus ungebleichten Recycling Papier? (Für den Fall, dass es Magazine sind) Bzw- A4 Kuverts, ebenso aus Recycling Papier

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