Ein Gedicht gegen Diabetes

Ein Gedicht gegen Diabetes

Die "Ice Bucket Challenge" hat es vorgemacht: Kreativität, Spaß und Spendensammeln müssen sich nicht unbedingt ausschließen. Das dachte sich auch Roman Brendel, der bereits seit Jahren mit Herz und Seele Gedichte und Kurzgeschichten schreibt und diese auf seiner Website bildwortwolke.de veröffentlicht. Nun hat er beschlossen seine Kreativität zu nutzen, um Spenden für die Diabetesforschung zu sammeln. Was genau es damit auf sich hat, hat uns Roman Brendel im Interview verraten.

Erst einmal zu Ihnen, Herr Brendel, seit wann gibt es die „Bildwortwolke“, was hat es mit dem Namen auf sich und wie sind Sie selbst zum Schreiben gekommen?
Bildwortwolke als Wort entstand vor einigen Jahren, wie das meiste meiner kreativen Arbeit, aus dem Moment heraus und ist somit eher Ausdruck einer Emotion als einer konkreten Aussage. Das Schreiben bzw. die Liebe zur Sprache als Form des künstlerischen Ausdrucks verfolgt, begleitet und führt mich bereits seit meiner Kindheit.

Wie sind Sie auf die Idee Ihrer Spendenaktion „Ein Gedicht gegen Diabetes“ gekommen?
Auch die Aktion entstand aus einem plötzlichen Gefühl heraus, etwas Gutes und Sinnvolles tun zu wollen. Da Sprache meine Passion ist und ich Diabetes als Krankheit, Bürde, Aufgabe und Einschränkung aus meinem ganz persönlichen Umfeld sozusagen aus erster Hand kenne, war es daher naheliegend, mit dem Einen etwas gegen das Andere zu unternehmen.

Sie bieten Ihre Kreativität als Gegenleistung für eine Geldspende an. Wie kam es zum Gedanken diese Aktion als Versteigerung auf einer Online-Auktions-Plattform anzubieten?
Es schien mir einfach passend und geeignet. Kreativer Ausdruck ist ja immer zugleich ein Dialog zweier Seelen. Zwischen der des Schaffenden und der des Betrachters, Lesers, Empfängers. Daher wollte ich ein ganz persönliches, individuelles Werk anbieten. Eine Auktion ist dafür perfekt geeignet. Natürlich ist es schade, dass nicht alle Gebote dem guten Zweck zukommen werden, sondern nur das Höchstgebot. Doch ich hoffe, dass durch die Aufmerksamkeit, die die Aktion mit sich bringt, zusätzliche Spenden initiiert werden.

Wie wird sich der kreative Prozess mit dem Gewinner der Auktion dann konkret gestalten?
Ich werde nach Ende der Auktion Kontakt mit dem Gewinner aufnehmen und zunächst einmal seine Wünsche und Vorstellungen erkunden. Im Anschluss lasse ich diese Eindrücke in mir arbeiten bis sich eine Stimme findet, die ich zu Papier bringen kann. Wenn sowohl ich als auch der Gewinner mit dem Ergebnis zufrieden sind, leite ich das Gedicht an Thomas Friebe (u.a. bekannt als Stimme von "Wer wird Millionär?", Anm. d. Red.), der sich freundlicherweise dazu bereit erklärt hat, diesem seine Stimme zu verleihen. Eine Form der Unterstützung, über die ich mich von ganzem Herzen freue, weil sie dem Werk einen zusätzlichen, einzigartigen Charakter verleiht.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Herrn Friebe?
Das ist so unspektakulär wie simpel: Ich habe Herrn Friebe einfach ganz frech und spontan angeschrieben. Und er hat sofort zugesagt. Einfach toll.

Wird es Ihrerseits weitere Spendenaktionen dieser Art geben?
Ob in exakt dieser Art, werde ich selbst wohl noch herausfinden. Aber ich habe die Lust und den Spaß an der wohltätigen Form der Kreativität entdeckt. Deshalb werde ich Ende September bei Kunst gegen Bares im Nürnberger Cinecitta Gedichte vortragen und den so gesammelten Betrag ebenfalls als Spende dem Kampf gegen Diabetes zukommen lassen.

Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Roman Brendel weiterhin viel Erfolg mit zukünftigen Spendensammel-Aktionen.

Foto: Scene Franken Media

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