Studie: Deutschland verschenkt Wachstum

Seit einigen Jahren ist die Problematik der Kinderarmut in aller Munde. Dabei geht es nicht nur darum, dass betroffene Familien über geringere materielle Mittel verfügen. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass Kinder aus sozial schwächeren Haushalten einen deutlich schlechteren Zugang zur Bildung haben. In kaum einem anderen Land ist der Bildungserfolg des Kindes so stark abhängig von ihrer sozialen Herkunft.

Nun ist eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung erschienen, die sich mit den langfristigen Folgen der Bildungsarmut befasst. Das Ergebnis: Deutschland verschenkt enormes Wachstum durch schlechte Bildung - und das nicht nur zu Weihnachten!

Jeder fünfte 15-Jährige kann kaum lesen und rechnen – eine Entwicklung, die nicht nur für die betroffenen Kinder fatale Auswirkungen hat: den Staat kostet das der Studie zufolge in den nächsten acht Jahrzehnten rund 2,8 Billionen Euro. Die Formel, die den Berechnungen zugrunde liegt, ist einfach: je höher die Anzahl sogenannter „Risikoschüler“, desto geringer das volkswirtschaftliche Wachstum.

Das Fazit der Bertelsmann Stiftung: Eine Bildungsreform ist nicht nur notwendig, sondern langfristig auch finanziell lohnend. Vor allem sehr schwache Schüler müssen stärker als bisher gefördert werden. Doch gerade an ihnen wird bislang am meisten gespart. Ihnen fehlen die Eltern, die notfalls auf die Barrikaden gehen, wenn die Rechte ihrer Kinder nicht ausreichend geschützt werden. Ihnen fehlt eine Lobby!

Vor allem der frühkindlichen Förderung schreibt die Bertelsmann Stiftung eine wichtige Rolle zu. Das Motto: „Lieber früh investieren als spät reparieren“. Wenn das Kind bereits mit großen Defiziten in die Schule kommt, ist es oftmals schon zu spät.

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