Was Fördervereine wünschen und benötigen

Nach sechs Jahren der Arbeit im Bildungsbereich und dem Ausbau des Mikrofundraising-Angebots im Bereich Charity-Shoppen hat sich das Team entschieden, sein Angebot zu erweitern. Wir möchten vor allem kleinere Vereine in Ihrer alltäglichen Arbeit unterstützen. Doch wo genau liegt der Bedarf dieser Vereine? Was benötigen sie am dringendsten und welche Wünsche haben sie?

Im Rahmen des Seminars „Managementfunktionen im Bildungssektor“ des Masterstudiengangs Bildungswissenschaften - Organisation und Beratung an der TU Berlin wurde im Wintersemester 2013/2014 im Auftrag der Schulengel GmbH eine Bedarfserschließung zur Neugestaltung des neuen Angebotes spendenideen.de mittels einer qualitativen Untersuchung durchgeführt. Kathrin Bernhardt und Julia Wietreck befragten mittels dreier leitfadengestützter Experteninterviews Vorsitzende von Berliner Grundschulfördervereinen nach den Herausforderungen und dem Unterstützungswunsch von Fördervereinen. Der Leitfaden wurde sowohl theorie- als auch interessengeleitet entwickelt. Die Auswertung erfolgte nach dem Prinzip der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse decken sich mit den Aussagen des Forschungsprojektes „Bürgerschaftliches Engagement an Schulen - eine empirische Untersuchung über Schulfördervereine“ von 2013, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2011 bis 2013 gefördert wurde.

 

Eine Zusammenfassung von Kathrin Bernhardt und Julia Wietreck

Im Rahmen der Untersuchung wird deutlich, dass Fördervereine wenige Vorgaben haben, wie ihre Arbeit aussehen soll. Die konkrete Ausgestaltung eines Schulfördervereins hängt stark von der Vorsitzenden bzw. dem Vorsitzenden und deren Zusammenarbeit mit den wenigen aktiven Mitgliedern ab. Die Fördervereine sehen sich nicht nur als „Geldbeutel“ der Schule, sondern wollen das schulische Umfeld aktiv mitgestalten. Die Vereinsarbeit ist dabei geprägt von flachen Hierarchien und kurzen Kommunikationswegen. Der Wille zum ehrenamtlichen Engagement bei den Schuleltern ist vorhanden, die Umsetzung scheitert jedoch oft an der Umsetzung in die Praxis. Die Fördervereine berichten zudem von der Herausforderung der Akquise neuer aktiver und passiver Mitglieder. Es zeigt sich, dass die Mitgliederzahl der Vereine in Relation zu der Schülerzahl sehr gering ist. Die hohe Arbeitsbelastung des Führens eines Vereins verteilt sich in der Regel auf wenige Personen. Die Problematik der Akquise aktiver Mitglieder zeigt sich auch bei der schwierigen Besetzung von offiziellen Ämtern eines Vereins. Die Finanzierung rückt bei solchen Problemen eher in den Hintergrund. Den Schlüssel für einen erfolgreichen Förderverein wird in einem gut zusammenarbeitenden Team gesehen. In Bezug auf die Organisation eines Fördervereins formulieren die Fördervereine die Herausforderung der Außendarstellung eines Vereins, in Form von Flyer- oder Logogestaltung bzw. generellen Kommunikationsstrategien, aber auch die Problematik einer unzureichenden oder schwierigen Kommunikation und Kooperation mit der Schulleitung bzw. den Lehrkräften, die sich auf die Arbeit des Fördervereins auswirkt.

Von den Herausforderungen kann nicht immer direkt auf einen Unterstützungswunsch geschlossen werden. Konkret formulieren die Fördervereine ihren Unterstützungswunsch insbesondere in Bezug auf die Außendarstellung der Vereine. Bei ihrer Arbeit nutzen die Fördervereine wenig Hilfe von außen. Für ihre Arbeit recherchieren die Vorsitzenden viel im Internet und lassen sich dort auch von der Arbeit anderer Schulfördervereine inspirieren. Alle Vorsitzenden berichten zudem von dem Wunsch nach mehr Kooperation und Austausch mit anderen Schulfördervereinen, aber auch anderen externen Partnern, wie z.B. lokalen Unternehmen.

 

 

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